S

Sorgekultur

Eine Sorgekultur einer Gesellschaft bezieht sich auf die Art und Weise, wie eine Gemeinschaft mit den Bedürfnissen, Herausforderungen und Sorgen ihrer Mitglieder umgeht. Es geht darum, eine Atmosphäre des Mitgefühls, der Unterstützung und des Verständnisses zu schaffen, in der sich Menschen sicher fühlen können.

In einer Sorgekultur werden die individuellen Bedürfnisse und Wohlergehen jedes Einzelnen als wichtig erachtet. Es geht darum, eine soziale Infrastruktur zu schaffen, die es den Menschen ermöglicht, sich um sich selbst und um andere zu kümmern. Dies kann durch den Aufbau von sozialen Netzwerken, Gemeinschaftsorganisationen und staatlichen Unterstützungssystemen erreicht werden.

Eine Sorgekultur erkennt an, dass jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse hat und dass diese Bedürfnisse respektiert und erfüllt werden sollten. Es geht darum, eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt geschätzt wird und Diskriminierung und Ausgrenzung bekämpft werden.

Knöpfel, Carlo; Pardini, Riccardo; Heinzmann, Claudia (2020): Wegweiser für gute Betreuung im Alter. Begriffsklärung und Leitlinien. Download

Zängl, Peter (2020): Caring Community - begriffliche Annäherung an ein (noch) unbestimmtes Phänomen. Download

Migros-Kulturprozent (2017): Recherche zu niedrigschwelligen, selbstorganisierten Caring Communities in der Schweiz. Download

Sempach, Robert; Steinebach, Christoph; Zängl, Peter: Care schafft Community – Community braucht Care. Link zur Website

Knobloch, Ulrike; Theobald, Hildegard; Dengler, Corinna; Kleinert, Ann-Christin; Gnadt Christopher; Lehner, Heidi (2022): Caring Societies – Sorgende Gesellschaften. Link zur Website

Diakonie Schweiz (2023): Sorgende Gemeinschaft – Ein Grundlagenpapier der Konferenz Diakonie Schweiz der EKS. Link zur Website

Anderson, S; Brownlie, J (2019): Public policy and the infrastructure of kindness in Scotland. Download Die Studie zeigt, dass Caring Communities auf einer „Infrastruktur der Freundlichkeit“ aufbauen: kleinen, freiwilligen Alltagsgesten der Unterstützung zwischen Menschen, die sich nicht aus Pflicht, sondern aus der Wahrnehmung eines Bedürfnisses heraus ergeben. Diese unscheinbaren Begegnungen – ein Gespräch, eine kleine Hilfe, ein offener Blick – sind sozial enorm bedeutsam und stärken Zusammenhalt, Vertrauen und Teilhabe. Für Caring Communities ergibt sich daraus: 1. Räume für Begegnung schaffen Kindness entsteht nicht durch Appelle, sondern dort, wo Menschen sich zufällig oder beiläufig treffen können. Gute öffentliche Räume, niederschwellige Treffpunkte und gemeinsame Aktivitäten erhöhen die Chance, dass Beziehungen wachsen. 2. Strukturen so gestalten, dass Beziehung möglich ist Organisationen und Dienste in Caring Communities sollen Mitarbeitenden und Freiwilligen Spielraum für zwischenmenschliche Gesten geben – weniger starre Regeln, mehr Vertrauen, mehr relationales Handeln. 3. Geschichten der Verbundenheit aktiv erzählen Narrative sind wichtig: Gemeinschaften entwickeln Mut und Orientierung, wenn sie Geschichten von gelebter Fürsorge hören und teilen. Diese Erzählungen schaffen Identifikation, Normalität und ein gemeinsames Verständnis davon, „wer wir sein wollen“. 4. Kindness ist eine Ergänzung und kein Ersatz für Gerechtigkeit Caring Communities sind nicht die „Lösung für alles“. Kindness funktioniert nur, wenn strukturelle Faktoren wie Armut, Einsamkeit oder fehlende Zugänge gleichzeitig angegangen werden. Kernbotschaft: Caring Communities leben von alltäglicher Freundlichkeit – und politische wie organisatorische Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass solche Gesten selbstverständlich möglich werden.

Public Health Services: geben&annehmen. Ein Projekt zur besseren Nutzung von Freiwilligenengagement im Rahmen von Caring Communities. Link zur Website

Wegleitner, Klaus; Schuchter, Patrick (2021): Handbuch Caring Communities. Sorgenetze stärken - Solidarität leben. Download

Berner Fachhochschule und Universität Siegen (2023): Erforschung der Situation von Menschen mit erweitertem Hilfebedarf in Obfelden Obfelden ist eine von vier sorgenden Gemeinden, die im Rahmen von CareComLabs begleitet wurde. Die Berner Fachhochschule und die Universität Siegen haben in der Gemeinde Obfelden eine partizipative Interviewstudie durchgeführt und jetzt die Werkstattergebnisse publiziert. Sie zeigen die Situation von Menschen mit erweitertem Hilfebedarf in der Gemeinde.