Soziales Kapital
Soziales Kapital entsteht durch die Bereitschaft von Menschen, miteinander zu kooperieren. Dabei werden Kräfte freigesetzt (soziales Kapital), die nutzbringend für die Gemeinschaft sind und auf das Gemeinwohl zurückwirken. Der Begriff wurde erstmals in den USA verwendet und erfuhr vor allem Anfang der 90er Jahre durch die Forschungen von Robert D. Putnam einen neuen Aufschwung. Sozialkapital beinhaltet Vertrauen, Normen, gegenseitige Unterstützung und informelle Beziehungen in einer Gesellschaft. Es ist neben Human-, Sach- und Geldkapital die vierte Vermögensleistung einer Gesellschaft.Anderson, S; Brownlie, J (2019): Public policy and the infrastructure of kindness in Scotland. Download Die Studie zeigt, dass Caring Communities auf einer „Infrastruktur der Freundlichkeit“ aufbauen: kleinen, freiwilligen Alltagsgesten der Unterstützung zwischen Menschen, die sich nicht aus Pflicht, sondern aus der Wahrnehmung eines Bedürfnisses heraus ergeben. Diese unscheinbaren Begegnungen – ein Gespräch, eine kleine Hilfe, ein offener Blick – sind sozial enorm bedeutsam und stärken Zusammenhalt, Vertrauen und Teilhabe. Für Caring Communities ergibt sich daraus: 1. Räume für Begegnung schaffen Kindness entsteht nicht durch Appelle, sondern dort, wo Menschen sich zufällig oder beiläufig treffen können. Gute öffentliche Räume, niederschwellige Treffpunkte und gemeinsame Aktivitäten erhöhen die Chance, dass Beziehungen wachsen. 2. Strukturen so gestalten, dass Beziehung möglich ist Organisationen und Dienste in Caring Communities sollen Mitarbeitenden und Freiwilligen Spielraum für zwischenmenschliche Gesten geben – weniger starre Regeln, mehr Vertrauen, mehr relationales Handeln. 3. Geschichten der Verbundenheit aktiv erzählen Narrative sind wichtig: Gemeinschaften entwickeln Mut und Orientierung, wenn sie Geschichten von gelebter Fürsorge hören und teilen. Diese Erzählungen schaffen Identifikation, Normalität und ein gemeinsames Verständnis davon, „wer wir sein wollen“. 4. Kindness ist eine Ergänzung und kein Ersatz für Gerechtigkeit Caring Communities sind nicht die „Lösung für alles“. Kindness funktioniert nur, wenn strukturelle Faktoren wie Armut, Einsamkeit oder fehlende Zugänge gleichzeitig angegangen werden. Kernbotschaft: Caring Communities leben von alltäglicher Freundlichkeit – und politische wie organisatorische Rahmenbedingungen müssen so gestaltet werden, dass solche Gesten selbstverständlich möglich werden.